Warum sollen wir überhaupt kastriert werden? Ist das denn wichtig? Es gibt für euch Menschen und auch für uns Katzen einige wichtige Gründe die dafürsprechen. An meine Rolligkeit kann ich mich gut erinnern. Das war echt kein Spaß für mich und mein Personal.
Ich war mit meinem Dosenöffner bei dem, na sagen wir mal, nicht ganz so netten Mann mit den spitzen kleinen Dingern. Ich glaube sie sagen immer Tierarzt oder so. Er meinte es besteht durchaus die Gefahr einer Dauerrolligkeit, aber auch die Unfallgefahr ist nicht auszuschließen. Da auf der Suche nach einem potenziellen Kater z. B. zu einem Verkehrsunfall kommen kann. Als ob ich nicht weiß wie man sich als Katze im Straßenverkehr verhält.
Es gibt für uns Fellies auch Krankheiten wie Katzen-AIDS oder auch Leukose. Ich muss mir da keine großen Gedanken mehr machen. Kastrierte Miezen wie ich, haben eine höhere Lebenserwartung als unkastrierte Artgenossen.
Rolligkeit
Das mit der Rolligkeit ist so eine Sache. Denn eigentlich werden Katzendamen im Frühjahr und Sommer rollig. Werden die Tage kürzer bleibt der Zyklus aus. Aber Wohnungskatzen können auch über die Wintermonate rollig werden. Diese entsteht durch das Ansteigen des weiblichen Sexualhormones Östrogen. Dabei könnt ihr bei uns Fellies typische Veränderungen im Verhalten beobachten.
Während der ersten ein bis zwei Tage, werden wir anhänglicher, reiben den Kopf und miauen häufiger. Zu Katern sind wir dann natürlich weniger aggressiv. In den folgenden Tagen (ca. 6 Tage) verhalten wir uns unruhig. Wälzen und krümmen uns und rollen über den Rücken (daher der Begriff „Rolligkeit“). Wir schreien und nehmen die Deckposition ein. In der typischen Stellung hocken wir dann auf unseren Vorderbeinen, strecken die Hinterbeine und scharren, während wir gleichzeitig unseren Rücken durchbiegen. Dabei halten wir den Schwanz zur Seite und präsentiert uns so anderen Katzen oder euch Menschen.
Die Dauer und Intensität sind rasseabhängig. Meine orientalischen Artgenossen haben kürzere und zahlreiche, Perser und British Kurzhaar eher länger andauernde und wenige Zyklen – ein bis zwei Mal pro Jahr. Der Eisprung wird vor allem durch den Deckakt ausgelöst. Findet kein Deckakt statt, weil wir alleine in der Wohnung gehalten werden, findet häufig auch kein Eisprung statt, so dass wir dauerrollig werden können. Was nicht gesund ist und euch sicher auch extrem nervt.
Was ist nun Sterilisation und Kastration?
Kurz gesagt bei der Sterilisation werden die Eileiter oder Samenleiter verschlossen oder durchtrennt. Aber wir zeigen weiter unser Paarungsverhalten inklusive Rolligkeit. Sie wird daher kaum noch durchführt. Bei der Kastration werden die Eierstöcke oder Hoden entfernt. Da diese auch Produktionsstätten für Sexualhormone sind, bewirkt ihre Entfernung neben der Unfruchtbarkeit auch den Rückgang hormonell bedingter Verhaltensweisen von uns Fellnasen, wie zum Beispiel Aggressivität, Streunen und die Rolligkeit bei der Katze. Ferner können kastrierte weibliche Katzen keine Erkrankungen und Funktionsstörungen wie Eierstockzysten, Dauerrolligkeit, Gesäugetumoren oder Gebärmuttererkrankungen mehr bekommen, weil ihnen die entsprechenden Organe oder Hormone fehlen. Kater sind nicht mehr soweit unterwegs und damit ist auch die Unfallgefahr geringer.

Werden wir dann dicker?
Übergewicht ist bei kastrierten Katzen gar nicht so selten. Wer kämpft nicht mit seinem Gewicht. Durch die mangelnde Hormonproduktion verbrauchen wir weniger Kalorien von dem was wir fressen. Der Überschuss, na ratet mal, wird in Fettpolster anlegt. Mit einer angepassten Futtermenge und ausreichend Bewegung durch Spielen und rumtoben kann man da aber gut gegensteuern. Auch die Fütterung mit hochwertigen Sorten, mit wenig Getreide und ohne Zucker, helfen sehr.
Ich bin mal mein tägliches Fitnessprogramm absolvieren indem ich Ziege durch die Wohnung jage. Bis bald.